Unternehmensnachfol­ge im Todesfall

(ohne Übernahme einer Haftung

für Richtigkeit und Vollständigkeit)

 

I. Allgemeines

Die Un­ter­neh­mens­nach­fol­ge muss je­weils in­di­vi­du­ell ge­re­gelt wer­den, da­her kön­nen hier kei­ne all­ge­mein gül­ti­gen Re­geln auf­ge­stellt wer­den.

Man muss aber wis­sen, dass im we­sent­li­chen ge­sell­schafts­recht­li­che, erb­recht­li­che und steu­er­recht­li­che Prob­le­me auf­tau­chen wer­den, die durch Spe­zia­lis­ten auf den Ein­zel­fall be­zo­gen ge­löst wer­den müs­sen.

Da sich ins­be­son­de­re das Steu­er­recht lau­fend än­dert, ist ge­ge­be­nen­falls ei­ne stän­di­ge An­pas­sung not­wen­dig.

Die Un­ter­neh­mens­nach­fol­ge kann je­der­zeit ge­än­dert wer­den und soll­te da­her früh­zei­tig ge­re­gelt wer­den.

a. Ge­sell­schafts­recht­lich muss ein Kon­sens mit den Mit­ge­sell­schaf­tern ge­fun­den wer­den, bei Ein­zel­kauf­leu­ten gibt es dies­be­zü­glich kei­ne Prob­le­me.

b. Erb­recht­lich ist zu be­den­ken, dass zum ei­nen die ge­sell­schafts­recht­li­chen Ver­ein­ba­run­gen zu be­rück­sich­ti­gen sind und zum an­de­ren erb­schafts­recht­li­che Re­ge­lun­gen nur not­wen­dig sind, wenn nicht der ge­setz­li­che Er­be oder wenn von meh­re­ren ge­setz­li­chen Er­ben nur ein Teil oder wenn an­stel­le der ge­setz­li­chen Er­ben ein oder meh­re­re Drit­te ein­ge­setzt wer­den sol­len. Es be­steht die Mög­lich­keit Re­ge­lun­gen durch Tes­ta­ment (pri­vat­schrift­lich oder no­ta­riell), durch ein in ei­nem Tes­ta­ment ent­hal­te­nes Ver­mächt­nis oder durch Erb­ver­trag (no­ta­riell) zu re­geln. Da­her muss un­be­dingt zum ei­nen be­dacht wer­den, dass durch die erb­recht­li­che “Ver­tei­lung” der An­teil am Ge­samt­ver­mö­gen (pri­vat und un­ter­neh­me­risch) fest­ge­legt wird. Wei­ter ist im­mer zu be­den­ken, dass es Pflicht­teils­an­sprü­che ge­ben könn­te. Pflicht­teils­be­rech­tigt sind die Ab­kömm­lin­ge des Erb­las­sers, des­sen El­tern so­wie der Ehe­gat­te. Vo­raus­set­zung ist, dass sie durch Ver­fü­gung von To­des we­gen (Tes­ta­ment) von der Erb­fol­ge aus­ge­schlos­sen sind (§ 2303 BGB).

c. Steu­er­recht­lich ist nicht nur die Erb­schaft­steu­er mit den ent­spre­chen­den Frei­be­trä­gen zu be­rück­sich­ti­gen, son­dern durch­aus ge­gebenenfalls auch Er­trag­steuern durch zum Bei­spiel die Auf­de­ckung stil­ler Re­ser­ven im Zu­sam­men­hang mit Ver­äu­ße­rungs­ge­win­nen.

Nach­ste­hend kom­me ich auf die Be­son­der­hei­ten bei den ver­schie­de­nen Ge­sell­schafts­for­men, der Ge­sell­schaft bür­ger­li­chen Rechts, der of­fe­nen Han­dels­ge­sell­schaft, der Kom­man­dit­ge­sell­schaft, der GmbH und der Ak­tien­ge­sell­schaft zu spre­chen.

II. Ge­sell­schaft bür­ger­li­chen Rechts

a. Oh­ne be­son­de­re Re­ge­lung wird die Ge­sell­schaft bür­ger­li­chen Rechts beim To­de ei­nes Ge­sell­schaf­ters auf­ge­löst (§ 727 BGB).

Die Ge­sell­schaft ist dann nach den all­ge­mei­nen Re­geln aus­ein­an­der­zu­set­zen.

Wol­len die Ge­sell­schaf­ter in je­dem Fall die Fort­set­zung, so sind ent­spre­chen­de ge­sell­schafts­ver­trag­li­che Re­ge­lun­gen zwi­schen den Ge­sell­schaf­tern zu tref­fen. Dies ist zwar nicht zwin­gend er­for­der­lich, in je­dem Fall soll­te aber da­für aus Be­weis­grün­den die Schrift­form ge­wählt wer­den.

Es gibt fol­gen­de Mög­lich­kei­ten:

b. Durch ei­ne so­ge­nann­te Fort­set­zungs­klau­sel wird die Ge­sell­schaft un­ter den ver­blie­be­nen Ge­sell­schaf­tern, d.h. es müs­sen min­des­tens noch zwei üb­rig sein, fort­ge­setzt. Der Er­be hat da­bei die Rech­te ei­nes aus­schei­den­den Ge­sell­schaf­ters. Der Er­be hat die Mög­lich­keit sei­ne even­tu­ell ge­ge­be­ne Haf­tung durch Nach­lass­ver­wal­tung oder Nach­las­sin­sol­venz (§ 1975 BGB) zu be­schrän­ken.

c. Ge­sell­schafts­ver­trag­lich kann auch durch ei­ne so­ge­nann­te Nach­fol­ge­klau­sel ver­ein­bart wer­den, dass ein oder meh­re­re Er­ben an­stel­le des Ver­stor­be­nen in die Ge­sell­schaft ein­tre­ten. Wenn der Er­be dies nicht will, muss er die Erb­schaft aus­schla­gen. Er hat kein Wahl­recht wie bei der OHG oder der Kom­man­dit­ge­sell­schaft wo­rauf ich nach­ste­hend kom­me. Gibt es in die­sem Fall der Nach­fol­ge­klau­sel meh­re­re Er­ben, so wer­den sie al­le ein­zeln Mit­ge­sell­schaf­ter. Ih­re An­tei­le am Ge­sell­schaft­san­teil rich­ten sich nach ih­ren Erb­quo­ten. Da­bei ist zu be­ach­ten, dass bei Er­ben­mehr­heit die­se in un­ge­teil­ter Er­ben­ge­mein­schaft Rechts­nach­fol­ger des Erb­las­sers wer­den. Hier geht das Ge­sell­schafts­recht vor und be­stimmt, dass hier di­rekt ein­zel­ne An­tei­le im We­ge der Son­der­erb­fol­ge be­zo­gen auf das Un­ter­neh­mens­ver­mö­gen ge­bil­det wer­den. Der Ge­sell­schaft­san­teil ist da­mit aus­ge­glie­dert aus dem sons­ti­gen Nach­lass der wei­ter­hin der Er­ben­ge­mein­schaft als Ge­samt­heit ge­hört und da­von ge­trennt aus­ein­an­der­ge­setzt wer­den muss. In die­sen un­ge­teil­ten Nach­lass fal­len je­doch die über­trag­ba­ren Ver­mö­gens­rech­te wie ­die Ge­win­nan­sprü­che und der Aus­ei­nan­der­set­zungs­an­spruch (§ 717 BGB).

Im Rah­men der Nach­fol­ge­klau­sel kann auch ei­ne so­ge­nann­te qua­li­fi­zier­te Nach­fol­ge ge­wählt wer­den. D.h. im Ge­sell­schafts­ver­trag wird be­stimmt wer über­haupt nur Nach­fol­ger wer­den kann. Dies kann an der Qua­li­fi­ka­ti­on, dem Al­ter oder an­de­ren Merk­ma­len fest­ge­macht wer­den selbst­ver­ständ­lich auch na­ment­lich. Es muss dann aber da­rauf ge­ach­tet wer­den, dass das Tes­ta­ment zu die­ser ge­sell­schafts­recht­li­chen Ver­ein­ba­rung passt. Zum Bei­spiel wür­de die Nach­fol­ge fehl­schla­gen, wenn ge­sell­schafts­ver­tra­glich ver­ein­bart wird, dass Nach­fol­ger wer­den die­je­ni­gen Ab­kömm­lin­ge, die auch Er­ben wer­den, wenn dann im Tes­ta­ment nur die Ehe­frau ein­ge­setzt wird, ist sie kein Ab­kömm­ling, d.h. sie kann nicht die Nach­fol­ge als Ge­sell­schaf­ter an­tre­ten. Es soll­te auch nicht ver­ein­bart wer­den, dass ei­ne Er­ben­ge­mein­schaft als sol­che Nach­fol­ger wer­den soll, denn die­se müss­te sich aus­ein­an­der­set­zen und da­bei könn­ten Ver­äu­ße­rungs­ge­win­ne ent­ste­hen. In je­dem Fall hat der Ge­sell­schafts­ver­trag Vor­rang vor dem Tes­ta­ment (§ 2 EGHGB).

Noch­mals ist zu be­to­nen, dass beim Ein­zel­un­ter­neh­men die­se Prob­le­me nicht auf­tau­chen, je­doch soll­te man hier auch ver­mei­den, dass das Ein­zel­un­ter­neh­men auf ei­ne Er­ben­ge­mein­schaft über­geht, denn es könn­te zu Prob­le­men bei der Ver­tre­tung der Ver­wal­tung und der Aus­ei­nan­der­set­zung mit even­tu­el­len gra­vie­ren­den steu­er­recht­li­chen Fol­gen kom­men. In die­sem Fall soll­te gleich­wohl ei­nem Er­ben der Vor­zug ge­ge­ben wer­den oder ei­ner be­stimm­ten Zahl, mög­lichst nach Auf­ga­ben­ge­bie­ten fest­ge­legt.

An die­ser Stel­le wei­se ich so­dann aus­drück­lich da­rauf hin, dass na­tür­lich der Nach­fol­ger-Er­be ge­gen­über den an­de­ren Er­ben ei­ne Aus­gleichs­pflicht hat, so­weit die­se nicht ent­erbt sind, dann wä­ren Pflicht­teils­an­sprü­che ge­gen ihn ge­ge­ben.

III. Of­fe­ne Han­dels­ge­sell­schaft (§ 105 ff HGB)

a. Bei der OHG wird die­se beim To­de ei­nes Ge­sell­schaf­ters un­ter den an­de­ren Ge­sell­schaf­tern fort­ge­setzt und der Er­be wird wie ein aus­ge­schie­de­ner Ge­sell­schaf­ter mit den ent­spre­chen­den An­sprü­chen be­han­delt.

b. Wird ge­sell­schafts­ver­trag­lich die Fort­set­zung der Ge­sell­schaft mit dem Er­ben (mit den ver­schie­de­nen Mög­lich­kei­ten wie be­reits oben auf­ge­zeigt) fest­ge­legt, so hat der Er­be so­fern der Kom­ple­men­tär ver­stirbt ein un­ab­ding­ba­res Wahl­recht auf Um­wand­lung sei­nes Kom­ple­men­tä­ran­tei­les in ei­nen Kom­man­dit­an­teil, d.h. haf­tungs­be­schränkt. Der Er­be hat ei­ne Frist von drei Mo­na­ten, zu be­an­tra­gen, dass er Kom­man­di­tist wird. Neh­men die üb­ri­gen Ge­sell­schaf­ter die­se For­de­rung nicht an, be­steht die Mög­lich­keit der Kün­di­gung durch den Er­ben mit der Fol­ge sei­nes Aus­schei­dens (§ 139 HGB). D.h. bei der OHG muss der Er­be nicht aus­schla­gen um die Haf­tung zu be­gren­zen. Wird die OHG durch das Ver­lan­gen Kom­man­di­tist zu wer­den zu ei­ner Kom­man­dit­ge­sell­schaft, so müs­sen Ge­sell­schafts­ver­trag und Fir­ma (Na­me) ge­än­dert wer­den und al­les ist ent­spre­chend dem Han­dels­re­gis­ter zu mel­den. Wie bei der Ge­sell­schaft bür­ger­li­chen Rechts wan­delt sich die­se in ein ein­zel­kauf­män­ni­sches Un­ter­neh­men wenn durch den Tod nur ein Ge­sell­schaf­ter üb­rig bleibt.

IV. Kom­man­dit­ge­sell­schaft

1. Stirbt ein Kom­man­di­tist, wird man­gels ver­trag­li­cher Re­ge­lung die Ge­sell­schaft mit den Er­ben fort­ge­setzt.

2. Stirbt der per­sön­lich haf­ten­de Ge­sell­schaf­ter, so wird oh­ne ge­sell­schafts­ver­tra­gli­che Re­ge­lung die Ge­sell­schaft un­ter den üb­ri­gen fort­ge­setzt, der Er­be wird wie ein aus­schei­den­der Ge­sell­schaf­ter be­han­delt.

Gibt es al­ler­dings nur ei­nen Kom­ple­men­tär, müss­te sich ein neu­er fin­den.

a. Ver­trag­lich kann ge­re­gelt wer­den, dass die Ge­sell­schaft beim To­de des Kom­ple­men­tärs auf­zu­lö­sen ist.

b. Für die ge­sell­schafts­ver­trag­li­che Nach­fol­ge­klau­sel gilt prin­zi­pi­ell das vor­ste­hend Ge­sag­te, je­doch be­steht wie­de­rum ein un­ab­ding­ba­res Recht des Er­ben, dass sein Ge­sell­schafts­an­teil in ei­nen Kom­man­dit­an­teil um­ge­wan­delt wird. Es ist wie­der zu be­ach­ten, dass die ge­sell­schafts­ver­trag­li­che Nach­fol­ge­klau­sel nicht im Wi­der­spruch zur erb­recht­li­chen Re­ge­lung steht und dass die Er­ben nicht ver­zich­tet ha­ben. Es bleibt wie­der die Mög­lich­keit der ein­fa­chen Nach­fol­ge­klau­sel, d.h. mit al­len Er­ben oder der qua­li­fi­zier­ten Nach­fol­ge­klau­sel mit ei­nem Er­ben. Auch bei der ein­fa­chen Nach­fol­ge­klau­sel kön­nen al­ler­dings Be­din­gun­gen wie Al­ter, Aus­bil­dung ge­trof­fen wer­den. Bei der qua­li­fi­zier­ten Nach­fol­ge­klau­sel soll­te ein Er­be be­stimmt wer­den. Die­ser wird zu­nächst per­sön­lich haf­ten­der Kom­ple­men­tär hat aber wie­de­rum das un­ab­ding­ba­re Wahl­recht auf Um­wand­lung in ei­nen Kom­man­dit­an­teil (§ 139 HGB). Die Haf­tung ist im­mer zu be­ach­ten. Fra­gen Sie Ih­ren Rechts­an­walt.

Es gilt im üb­ri­gen wie­der das­sel­be, näm­lich dass sich bei meh­ren Er­ben die Quo­ten nach der Erb­schaft rich­ten al­ler­dings als Son­der­erb­fol­ge, d.h. die Er­ben wer­den je­weils ein­zeln Ge­sell­schaf­ter mit An­tei­len in ent­spre­chen­der Hö­he. In die un­ge­teil­te Er­ben­ge­mein­schaft fal­len wie­der die so­ge­nann­ten über­trag­ba­ren Ver­mö­gens­rech­te wie die Ge­winn­ver­tei­lung und der Aus­ei­nan­der­set­zungs­an­spruch.

Wenn der Er­be sein un­ab­ding­ba­res Wahl­recht auf Än­de­rung in ei­nen Kom­man­dit­an­teil ver­langt, muss ein neu­er Kom­ple­men­tär ein­tre­ten, an­sons­ten folgt dar­aus au­to­ma­tisch die Auf­lö­sung der Ge­sell­schaft. Die wei­chen­den Er­ben ha­ben wie­der Aus­gleichs­an­sprü­che (§ 2032 BGB ana­log). Da­bei ist zu un­ter­schei­den, ob ei­ner von meh­ren Er­ben al­lei­ne Nach­fol­ger in vol­ler Hö­he wird, dann be­steht die Aus­gleichs­pflicht, oder ob meh­re­re Nach­fol­ger in Hö­he ih­rer Erb­quo­ten ein­tre­ten, dann gibt es die erb­recht­li­che Aus­gleichs­pflicht nicht. Der Ab­fin­dungs­an­spruch kann ge­sell­schafts­ver­trag­lich ge­re­gelt wer­den, dies ist even­tuell auch sinn­voll, da­mit der ein­tre­ten­de Ge­sell­schaf­ter nicht ent­spre­chend be­las­tet wird. Die wei­chen­den Er­ben haf­ten selbst­ver­ständ­lich nur für die Alt­schul­den und nur nach Erb­recht, sie kön­nen al­so ih­re Haf­tung auf den Nach­lass be­schrän­ken.

Erb­recht­lich kann der Erb­las­ser selbst­ver­ständ­lich Vor- und Nach­erb­fol­ge re­geln oder auch Tes­ta­ments­voll­stre­ckung an­ord­nen. Auf die­se spe­ziel­len Din­ge soll aber hier nicht ein­ge­gan­gen wer­den. Fra­gen Sie ge­ge­be­nen­falls Ih­ren Rechts­an­walt.

c. Es kann dann ei­ne so­ge­nann­te Ein­tritts­klau­sel in den Ge­sell­schaf­ter­ver­trag auf­ge­nom­men wer­den (1565 ff.). Es han­delt sich um ei­nen Ver­trag zu­guns­ten Drit­ter. D.h. der Er­be kann dann die Auf­nah­me bin­nen ei­ner an­ge­mes­se­nen Frist ver­lan­gen, an­sons­ten geht sein Ein­tritts­recht ver­lo­ren. Bis zum Ein­tritt wird die Ge­sell­schaft dann un­ter den ver­blie­be­nen Ge­sell­schaf­tern fort­ge­setzt. Ei­ne Ein­tritts­pflicht kann nicht ver­einbart wer­den, es wür­de sich um ei­nen Ver­trag zu Las­ten Drit­ter han­deln. Der Ein­tritt kann auf­grund ein­sei­ti­ger Er­klä­rung des be­rech­tig­ten ge­sell­schafts­ver­tra­glich fest­ge­setzt wer­den oder es kann ein Zwang zum Ver­trags­schluss mit den ver­blie­be­nen Ge­sell­schaf­tern ver­ein­bart wer­den.

Selbst­ver­ständ­lich kann der Erb­las­ser den von ihm aus­ge­such­ten Er­ben in­di­rekt zum Ein­tritt zwin­gen, in­dem er zum Bei­spiel die Erb­ein­set­zung oder das Ver­mächt­nis un­ter die Be­din­gung des Ein­trit­tes stellt. Hier kann der Be­güns­tig­te dann nur aus­schla­gen oder in die Ge­sell­schaft ein­tre­ten. Bei die­ser Ein­tritts­klau­sel ent­ste­hen mit dem Tod des Ge­sellschaf­ters Ab­fin­dungs­an­sprü­che der Er­ben. Die­se ver­brau­chen den Ka­pi­ta­lan­teil des Erb­las­sers, so dass der Ein­tre­ten­de ge­ge­be­nen­falls ei­ne Ein­la­ge leis­ten muss. Sind al­ler­dings Ab­fin­dungs­an­sprü­che der Er­ben ge­sell­schafts­ver­tra­glich aus­ge­schlos­sen und sol­len die­se dann nur dem Be­rech­tig­ten zu­ste­hen, so kann die­ser sie als Ein­la­ge in die Ge­sell­schaft ein­brin­gen. Es gibt zwei Mög­lich­kei­ten, ein­mal wird der Ab­fin­dungs­aus­schluss durch die so­ge­nann­te Treu­hand­lö­sung ge­re­gelt, d.h. die Ab­fin­dung wird im Ge­sell­schafts­ver­trag aus­ge­schlos­sen und die Mit­ge­sell­schaf­ter ver­pflich­ten sich, die mit dem An­teil des Ver­stor­be­nen ver­bun­de­nen Rech­te ins­be­son­de­re den Ka­pi­tal­an­teil, auf den ein­tre­ten­den zu über­tra­gen oder per erb­recht­li­cher Lö­sung ver­macht der Erb­las­ser dem Be­rech­tig­ten den Ab­fin­dungs­an­spruch durch Ver­mächt­nis. Hier­bei ist im­mer zu be­ach­ten, dass die an­de­ren Er­ben dann vom Erb­las­ser aus sei­nem Pri­vat­ver­mö­gen gleich­ge­stellt (min­des­tens Pflicht­teil) wer­den müs­sen.

d. Ei­ne wei­te­re Mög­lich­keit stell­t die so­ge­nann­te rechts­ge­schäft­li­che Nach­fol­ge­klau­sel dar. Es han­delt sich hier­bei um ein Rechts­ge­schäft un­ter Le­ben­den un­ter der auf­schie­ben­den Be­din­gung des To­des des Kom­man­di­tis­ten. Im Zeit­punkt des To­des geht dann der An­teil am Nach­lass vor­bei auf den Be­güns­tig­ten über, da er vor­her schon ver­trag­lich über­tra­gen wur­de un­ter der auf­schie­ben­den Be­din­gung des To­desfal­les. Hier muss al­so der spä­te­re Be­güns­tig­te selbst an dem Ver­trag mit­wir­ken.

e. Beim Tod des Kom­man­di­tis­ten ist noch­mals da­rauf hin­zu­wei­sen, dass die Er­ben nicht in un­ge­teil­ter Er­ben­ge­mein­schaft son­dern ein­zeln in Son­der­erb­fol­ge ein­tre­ten.

V. GmbH und Co. KG

Hier­zu ist aus­zu­füh­ren, dass sich die Nach­fol­ge wie bei der GmbH und der KG re­gelt. Wenn der Erb­las­ser an bei­den An­tei­le hat, wer­den bei­de Nach­fol­ge­re­ge­lun­gen an­ge­spro­chen.

VI. Ge­sell­schaft mit be­schränk­ter Haf­tung

GmbH-Geschäft­san­tei­le sind ver­erb­lich und auch der Nach­erb­fol­ge oder ei­ner Tes­ta­ments­voll­stre­ckung zu­gäng­lich.

a. Gibt es kei­ne ge­sell­schafts­ver­trag­li­chen Re­ge­lun­gen so geht der Ge­schäft­san­teil oder die Ge­schäfts­an­tei­le auf die un­ge­teil­te Er­ben­ge­mein­schaft über.

Ge­sell­schafts­ver­trag­li­che Re­ge­lun­gen kön­nen wie folgt aus­se­hen:

b. Die Ein­zie­hung des Ge­sell­schafts­an­teils durch die üb­ri­gen Ge­sell­schaf­ter die da­für ei­ne Ab­fin­dung zah­len müs­sen.

c. Die Ver­pflich­tung zur Über­tra­gung des er­erb­ten Ge­schäfts­an­tei­les ge­gen ei­ne im Ver­trag be­stimm­te Ge­gen­leis­tung.

d. Bei Er­ben­ge­mein­schaft (Er­ben­mehr­heit) die Ver­pflich­tung den Ge­schäft­san­teil auf ei­nen zu über­tra­gen, bzw. ei­nen Be­voll­mäch­tig­ten zu be­stim­men. Ei­ne Tei­lung des Ge­sell­schafts­an­teils ist ge­ne­rell nur mit Zu­stim­mung der Ge­sell­schaft al­so durch den Ge­schäfts­füh­rer mög­lich (§ 17 GmbHG).

VI. Ak­ti­en­ge­sell­schaft

Ak­ti­en sind ver­erb­bar, der Ak­tien­re­gis­ter­rechts­schein gilt auch für den Er­ben.

a. Die Er­ben kön­nen ent­spre­chend dem Erb­recht wie­de­rum ei­ne Haf­tungs­be­schrän­kung vor­neh­men.

b. In der Sat­zung kann die Ein­zie­hung der Ak­ti­en vor­ge­se­hen wer­den, dann wie­der ge­gen Ab­fin­dung (§ 237 AGG). Per Sat­zung kann auch fest­ge­setzt wer­den, dass die Er­ben­ge­mein­schaft ei­nen Be­voll­mäch­tig­ten be­nen­nen muss.

VII. All­ge­mei­nes zur Tes­ta­ments­ge­stal­tung

Es müs­sen kla­re Re­ge­lun­gen ge­trof­fen wer­den. Am sinn­volls­ten ist die All­ein­er­ben­lö­sung, d.h. es wird ein be­stimm­ter Er­be Be­triebs­nach­fol­ger und zwar als Al­lein­er­be. Für die an­de­ren muss dann zur Ver­mei­dung von Pflicht­teils­an­sprü­chen ein Ver­mächt­nis aus dem Pri­vat­ver­mö­gen an­ge­setzt wer­den. Da­bei soll­te bzw. muss da­rauf ge­ach­tet wer­den, dass da­bei nicht zum Bei­spiel Be­triebs­grund­stü­cke ver­macht wer­den. Geht der Erb­las­ser den um­ge­kehr­ten Weg und le­gt die Be­triebs­nach­fol­ge per Ver­mächt­nis fest so gibt es ein Prob­lem über die Ver­tei­lung der Ein­künf­te zwi­schen dem Erb­fall und der Ver­mächt­nis­er­fül­lung. In je­dem Fall soll­te im Tes­ta­ment auch der Be­triebs­ver­mö­gens­frei­be­trag ge­mäß § 13 Erb­schafts­steu­er­ge­setz aus­drück­lich zu­ge­ord­net wer­den. In je­dem Fall müs­sen Sie Ih­ren Steu­er­be­ra­ter hin­zu­zie­hen. Auf steu­errechtliche Probl­eme wird hier nicht ein­ge­gan­gen.

Die in­di­vi­du­el­le Ge­stal­tung kann dann nur Ihr Rechts­an­walt in Zu­sam­men­ar­beit mit Ih­rem Steu­er­be­ra­ter durch­füh­ren.

Berck

– Rechtsanwalt –

Rechtsanwälte Berck & Hoekstra *

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